In einer seriellen Arbeit hat Katrin Leitner in diversen Experimenten untersucht, wie man in einem analogen Verfahren
das „magische Blau“ des digitalen Lagerfeuers unserer Displays zurück in die Materie bannen kann.
Die fluide Struktur des Lichtes, das uns fesselnde Bluscreenblau, elektromagnetisches Licht, wird in eine serielle Arbeit
von fließenden, cyanfarbenen Tuschaqarellen transformiert. Jede „Re-codierung“ ist ein Unikat. Im Unterschied zum
Display findet das Auge Erholung, es kann sich konzentrieren.
Dennoch bleibt es ein Blick in den „virtuell- illusionistischen Raum“, erzeugt mit Licht, Wasser, Pigment, mit Materie...
„Licht ist ein Grundprinzip der Malerei.
Der Blick auf das Display fesselt unsere Augen, die Photonen treffen direkt in unsere Pupillen.
Photonen sind quantenmechanische Objekte, Licht kann Welle oder Teilchen sein.
In der Malerei treffen die Lichtwellen anders auf unsere Augen als bei einem Bildschirm. Das ankommende
Licht ist bereits von der Materie reflektiert worden, es wurde umgeleitet, es kommt nicht
als Direktes in der Retina an. Das interessante daran ist, daß es sich hier um zwei verschieden
Strukturen der Wahrnehmung handelt.
Daher war es logisch, eine künstlerische Untersuchung zu diesen Tatsachen zu starten, um die
Phänomene anhand der Ergebnisse miteinander vergleichen zu können.“ (Katrin Leitner)